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Die Telemedizin ist in der Praxis angekommen – Wir haben Ihre Kolleginnen und Kollegen zu Ihren Erfahrungen mit der Videosprechstunde befragt.

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Seit etwas mehr als einem Jahr können alle LATIDO-UserInnen über unser Telemedizin-Feature mit Patienten sicher per Video kommunizieren. Gleich nach der Einführung stellten wir das Feature einigen Kunden vor. Die meisten fanden die Möglichkeit, per Video mit ihren Patienten zu kommunizieren äußerst interessant, konnten sich jedoch nicht vorstellen, die Videosprechstunde selbst sofort einzusetzen. In den letzten Monaten hat sich diese Haltung aufgrund der aktuellen Gesundheitskrise um 180 Grad gedreht. Wir sind überrascht, wie viele Konsultationen über alle Fachrichtungen hinweg heute digital stattfinden. Die Zahlen sprechen für sich: Mit LATIDO wurden 2020 mehr als 10.000 Videokonsultationen durchgeführt.

Man kann nun zu Recht behaupten, dass die Telemedizin insbesondere im Wahlarztsegment im Arbeitsalltag angekommen ist.

Erfahrungsberichte zur Videosprechstunde aus der Praxis

Um einen besseren Einblick in den Arbeitsalltag mit der Videosprechstunde zu geben, haben wir fünf „Heavy User“ gebeten, ihre Erfahrungen mit Videosprechstunden und mit der Online-Betreuung von Patienten mit der LATIDO Community zu teilen. Die fünf vorgestellten Kollegen sind übrigens auch begeisterte Nutzer der digitalen Arzt-Patienten-Kommunikation.

Dr. Michael Stingl – Facharzt für Neurologie in Wien & Retz

Bereits vor der Corona-Krise hat Dr. Stingl aktiv Videosprechstunden insbesondere für Routinekontrollen und für mobil eingeschränkte Personen angeboten. Seine Betreuung von Patienten erstreckt sich über ganz Österreich sowie auch über die Ländergrenze nach Deutschland. Da viele während des ersten Lockdowns Angst hatten, sich bei einem Arztbesuch anzustecken, ist die Anzahl der Videokonsultationen von Dr. Stingl im Frühjahr sehr stark gestiegen.

Dr. Stingl schätzt an der Telemedizin besonders die Flexibilität, auch von zu Hause zu jeder Uhrzeit mit seinen Patienten zu kommunizieren oder spontan Onlinesprechstunden einschieben zu können, wenn ein Termin in seiner Ordination ausfällt. Er hat für seine Patienten sogar einen eigenen Leitfaden für die richtige Vorbereitung auf eine Videosprechstunde erstellt. So war es ihm möglich, eine über 70-jährige Patientin per Video zu betreuen.


„Ich empfinde die Videokommunikation keinesfalls als weniger wertvoll im Vergleich zu einem Ordinationsbesuch. Sie eignet sich perfekt für
Kontrollen und Befundbesprechungen. Da ich aber auch sehr viel mit apparativer Diagnostik und Ultraschall arbeite, ist eine rein telemedizinische Behandlung oft natürlich nicht möglich. Auch bei Erstkonsultationen schaue ich darauf, dass ich PatientInnen persönlich in der Ordination sehe.“

Dr. Caroline Kunz – Ärztin für Allgemeinmedizin und Psychotherapeutin

Auch bei Dr. Caroline Kunz war die Corona-Krise ausschlaggebend dafür, die Videosprechstunde zur Behandlung viel häufiger einzusetzen. Vor Ausbruch der Pandemie waren es insbesondere junge, im Ausland studierende Patienten, die das Angebot nutzten. Den Lockdown haben einige ihrer Patienten außerhalb Wiens verbracht und in dieser Zeit hat sich die Videosprechstunde natürlich sehr gut für Patientengespräche angeboten. Nach dem ersten Lockdown sind die meisten Patienten wieder persönlich in die Ordination gekommen. Was sich allerdings nachhaltig geändert hat, war die verstärkte digitale Arzt-Patienten-Kommunikation. Die Möglichkeit, Rezepte, Arztbriefe, Überweisungen und Honorarnoten digital zu übermitteln, schätzt nicht nur Dr. Kunz sehr – auch alle Patienten sind begeistert.

„Mir ist es wichtig, neue Patienten die ersten 3 – 5 Male persönlich zu sehen, denn diese Kennenlernphase ist nicht leicht über Videosprechstunden durchzuführen. Umso besser ich meine Patienten kenne, desto einfacher wird es dann auch, eine Behandlung telemedizinisch fortzuführen. Die digitale Sprechstunde wird natürlich am besten von den jungen und internetaffinen angenommen. Sehr interessant finde ich es aber, dass gerade die ganz jungen Patienten lieber in die Praxis zu mir kommen.“

Mag. Dr. Robert Wechsberg – Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapeut in Wien

„Ich habe schon länger mit dem Gedanken gespielt, in meiner Ordination telemedizinische Behandlungen anzubieten. Durch den Lockdown im März war die Notwendigkeit der Telemedizin natürlich rasch gegeben und diese musste schnell implementiert werden. Innerhalb weniger Tage konnten wir dann Videokonsultationen bei uns im Leben.Psyche Zentrum  anbieten, welche insbesondere von PatientInnen im Alter zwischen 20 – 50 Jahren in Anspruch genommen wurden.“

Da der Großteil von Dr. Wechsbergs Patienten technikaffin ist und die Videosprechstunde auch mit dem Smartphone möglich ist, war die Umsetzung und Umstellung für ihn schlussendlich auch ziemlich problemlos und wurde sehr gut angenommen. Abgelehnt wurde sie nur von Patienten, die entweder keinen Bezug zu Technik oder Bedenken bezüglich der Datensicherheit haben.

Die Telemedizin bietet Dr. Wechsberg die Möglichkeit, den gesamten Ordinationsablauf remote zu betreiben. Insbesondere auch aufgrund der aktuellen Möglichkeit, Rezepte elektronisch zu versenden. Grenzen sieht er in Hinsicht auf einen optimalen Aufbau einer therapeutischen Beziehung bei neuen Patienten.

„Auch wenn wir nach dem ersten Lockdown einen kleinen Rückgang bei der Anzahl der Videokonsultationen verzeichnet haben, denke ich, dass die Akzeptanz sehr hoch bleiben wird.“

Dr. Philipp Balga – Arzt für Allgemeinmedizin in Strasshof

Bis Anfang dieses Jahres war für mich klar: Will man seinen Arzt konsultieren, dann geht man in dessen Ordination. Erst durch die Corona-Krise änderte sich meine Ansicht schlagartig und ich erweiterte mein Angebot um die Möglichkeit der Videokonsultation.

Mittlerweile hat Dr. Balga schon zahlreiche Patienten telemedizinisch betreut. Sowohl Probleme und Beschwerden wie Gelenkschmerzen, Fragen zu Muttermalen, Ekzemen an den Fingern, Allergien, Zeckenstiche, Fußpilz, Sodbrennen, oder Nackenschmerzen konnten dabei gut gelöst und behandelt werden. Auch Befundbesprechungen, Impfpass-Kontrollen oder Rezeptbestellungen konnten über Videotelefonie stattfinden.

„Die Telemedizin ist natürlich nicht in jedem Fall ein vollwertiger Ersatz des Arztbesuches. Einige Dinge, wie etwa eine körperliche Untersuchung können natürlich nicht über Video stattfinden, aber es ist trotzdem erstaunlich, wie viel möglich ist. So können Sorgen, Ängste oder Beschwerden auch außerhalb der Ordinationszeiten und vor allem kurzfristig bequem von zu Hause gelöst werden.“

Dr. Ernst Zwick, Facharzt für Orthopädie in Graz

Bei Dr. Zwick verlief die Umsetzung der Videosprechstunde am Anfang etwas holprig, da viele Patienten Chrome nicht als Browser in Verwendung hatten. (Anm.: Das Feature funktioniert mittlerweile mit fast allen gängigen Browsern). Dies hat sich aber in den letzten Monaten geändert und es konnten bereits einige Patienten zwischen 2 und 70 Jahren per Telemedizin betreut werden.

Zwischen dem ersten Lockdown und zweiten Lockdown konnte Dr. Zwick zwar ein Rückgang an Videokonsultationen verzeichnen, jedoch bot er weiterhin einen Wochentag für Telekonsultationen an und von Zeit zu Zeit wurde das Service genutzt. Derzeit nehmen die Videostammkunden wieder stark zu.

Die Konsultationsgründe für eine Videosprechstunde unterscheiden sich kaum zu jenen in der normalen Ordination. Vor allem Sportler, die international tätig sind, nutzen und schätzen das Service sehr.

Bis zur Familien-Sprechstunde mache ich aktuell alles per Video und sammle weiter Erfahrungen. Vor allem Familien finden das cool, da sie nicht mit Kindern herumfahren müssen. Manchmal entscheiden wir dann doch, eine Kontrolle in der Ordination durchzuführen. Bis zu dieser Kontrolle wurde dann aber schon therapiert und/oder es wurden diagnostische Maßnahmen gesetzt.“

Haben Sie Fragen zur unserer Telemedizin-Feature oder zur allgemeinen digitalen Arzt-Patienten-Kommunikation?

Falls Sie Fragen zur Videosprechstunde oder zur digitalen Kommunikation mit Ihren Patienten haben, freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme! Wir beraten Sie gerne zu den Möglichkeiten und Vorteilen.