Im Rahmen des gemeinsamen Webinars von Medbee zum Thema „Patient:innenbetreung der Zukunft“ erzählt uns Dr. Benjamin Thal, Wahlarzt für Allgemeinmedizin und Notfallmediziner in Niederösterreich, von der Gründung des interdisziplinären Ärztezentrums, seiner Tätigkeit und Erfahrungen als Wahlarzt inklusive Best-Practice Beispielen aus seinem Ordinationsalltag. Weiters gibt er hilfreiche Tipps zur Praxisgründung und beschreibt, wie er sich die (Wahlarzt-)Ordination der Zukunft vorstellt.
Interdisziplinäre Medizin im Ärztezentrum Weinviertel
Bei der Gründung des Ärztezentrums Weinviertel war es Dr. Benjamin Thal sehr wichtig, Ärzt:innen verschiedener Fachrichtungen zu vernetzen und Synergien bestmöglich zu nutzen. Die Vision war und ist es, Patient:innen eine umfassende Primärversorgung in Retz und Umgebung zu gewährleisten. Aktuell teilen sich Ärzte der 4 Fachrichtungen Allgemeinmedizin, Urologie, Neurologie und Orthopädie die Räumlichkeiten. Die Zusammenarbeit ermöglicht es, die Ordination technisch sehr gut auszustatten und eine disziplinübergreifende medizinische Versorgung an einem Ort anzubieten.
Vorteile einer Wahlarztordination
Dr. Benjamin Thal ist neben seiner Tätigkeit als Allgemeinmediziner auch Oberarzt bei der Berufsrettung in Wien. Zusätzlich ist er noch in einer praktischen Kassenordination in Zellerndorf tätig. Er kennt somit alle Seiten des Systems und alle Vor- und Nachteile bei der Tätigkeit als Kassen- bzw. Wahlärzt:in. Ein großern Vorteil für alle Wahlärzt:innen sieht er in der Flexibilität beim eigenen Leistungsangebot. Da es keine Vorgaben gibt, können Ärzt:innen frei entscheiden, zu welchen Preisen sie welche Leistungen anbieten. Es empfiehlt sich aber, sehr transparent zu arbeiten und einen umfassenden Leistungskatalog anzubieten. Durch die freie und flexible Preisgestaltungsmöglichkeit ist es Wahlärzt:innen auch eher möglich, in eine bessere apparative Diagnostik zu investieren. Denn im Gegensatz zu Kassenärzt:innen hat man die Möglichkeit, durch entsprechende Honorare die Kosten für eine bessere Ausstattung auch an die Patient:innen weiter zu verrechnen. Der größte Vorteil bei der Tätigkeit als Wahlärzt:in besteht für Dr. Thal aber darin, dass man sich so viel Zeit für seine Patient:innen nehmen kann, wie man möchte. Denn anders als im Kassenbereich ist man nicht mehr dazu verhalten, möglichst viele Patient:innen zu behandeln, um den eigenen Ordinationsbetrieb erhalten zu können.
Primärversorgung am Puls der Zeit
Heute ist es so einfach wie noch nie, sich zu jeder Zeit mit Patient:innen und Kolleg:innen austauschen zu können. Das Ärztezentrum Weinviertel bietet sogar die Möglichkeit an, in dringenden Fällen per Chat-Nachricht mit dem Ärzteteam in Kontakt zu treten. Zusätzlich ist es für Ärzt:innen aber auch wichtig, sich ein eigenes überregionales Netzwerk an Kolleg:innen anderer Fachrichtungen aufzubauen, um in dringenden Fällen den richtigen Ansprechpartner:in zu finden und schnell reagieren zu können. In seinem Webinar schildert Dr. Thal dazu ein paar sehr spannende Fälle aus der Praxis. Um die beste Versorgung anbieten zu können, empfiehlt es sich außerdem, die technischen Möglichkeiten voll auszureizen. Dies beginnt bereits bei der richtigen Arztsoftware und geht bis hin zu KI-gestützter Software z.B. im Bereich der Hautkrebs-Vorsorge.
Praxistipps für die Wahlärzt:innen der Zukunft
Als Wahlärzt:in und insbesondere als Wahlärzt:in im Bereich der Allgemeinmedizin ist es oft nicht einfach, von neuen Patient:innen gefunden zu werden. Da klassischem Marketing sehr enge Grenzen gesetzt sind, empfiehlt es sich, durch eine besondere Online-Präsenz zu überzeugen. Dies kann von einer einfachen Facebook-Seite bis hin zu einem Blog auf der eigenen Website reichen. Wichtig ist es jedenfalls immer, zum einen über Themen zu schreiben, die die eigenen Patient:innen interessieren und zum anderen aber auch mit ihnen zu interagieren. Während der Behandlung sollte man darauf achten, den Patienten/ die Patientin darüber aufzuklären, welche Untersuchungen man durchführt und wofür die technischen Geräte benötigt werden. Gerade durch die technische Ausstattung ist es Wahlärzt:innen möglich, sich von der Kassenordination abzuheben und zusätzlich gibt Transparenz der eigenen Marke Arzt Vertrauen.
Außerdem ist es Patient:innen oft gar nicht bewusst, wie kostspielig Investitionen in die Ausstattung wie z.B. in ein Ultraschallgerät sind.
Dr. med. univ. Benjamin Thal, Arzt für Allgemeinmedizin
„Ich empfehle jungen Ärzt:innen bei Ordinationseröffnung für die nächsten 20 Jahre zu planen und in das richtige Equipment zu investieren, denn damit macht die Arbeit noch mehr Spaß.“
LATIDO als Praxissoftware-Partner
Wir freuen uns sehr, dass wir das gesamte Ärztezentrum Weinviertel mit unserer Wahlarzt-Software ausstatten. Wenn auch Sie noch auf der Suche nach der richtigen Software für Ihre Praxis sind, dann freuen wir uns auf eine Kontaktaufnahme. Gerne würden wir Ihnen unsere Ordinationssoftware im Rahmen einer online Produktdemo vorstellen und Sie zum Thema Praxissoftware beraten.